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AutorenbildErnesto Fabiano

Geheimnisse meines Mentors (um selber zu einem zu werden) đŸ„‹ | 009

“Im richtigen Raum braucht es nur 3 Sekunden, um dein Leben in eine komplett neue Richtung zu lenken. â†Ș”


3 Sekunden, die meine nÀchsten 5 Jahre prÀgen sollten:


Ich kniete vor einem fremden Mann mit weißem Anzug und schrie innerlich mit schmerzverzerrtem Gesicht:


“Ahhhhh, das tut sooo wehh! Scheiße, mein Arm fliegt gleich auseinander.”


Ich war das erste Mal beim Karatetraining und hing in einem sogenannten Hebel, der dafĂŒr bestimmt war, Knochen 🩮 in meinem Arm brechen zu lassen, auf eine sehr unschöne Art und Weise. HĂ€tte sich dieser Mann nur einen Millimeter weiter bewegt, wĂ€re mein ganzer Arm auseinander geflogen und ich hĂ€tte diesen Arm fĂŒr das gesamte nĂ€chste Jahr nicht mehr gebrauchen können



2 Tage vorher:


Ich war in der Schule und hatte Geschichtsunterricht bei einem top Lehrer: Herr Witkop. (Den ich spÀter Heiko nennen durfte, als wir zusammen trainierten: Danke an dieser Stelle an dich Heiko :-))


Ich hatte bereits knapp 10 Jahre Erfahrung im Judo und er erzÀhlte davon, dass er in der Turnhalle ein bisschen Karate Training im Rahmen einer AG gab.

Ich fand ihn cool, also fragte ich ihn, ob ich dabei sein könnte. Er sagte: Na klar, gerne. So sagte ich meinem Kumpel Kevin Bescheid und wir beide blieben nach der Schule eine Stunde lÀnger, um die ersten Schritte im Karate zu machen.


Das ging ein paar Wochen so weiter, bis uns Herr Witkop von dem Mann erzÀhlte, von dem er gelernt hat und weiter lernt. Er lud uns ein, wir könnten gerne mal beim Training vorbeischauen.


Kevin und ich waren begeistert und dachten uns so: Herr Witkop konnte schon richtig coole Sachen, dann wird sein Lehrer bestimmt noch krassere Dinge drauf haben.


Das Training sollte am Donnerstagabend, 2 Dörfer weiter, in Bad Pyrmont stattfinden. Einen Tag vorher packte ich meine Tasche und stand vor der Frage: Was packe ich ein?!


Und mich durch schlich ein Gedanke: In Judo hast du ja bereits den blauen Gurt. Was ist, wenn du so tust, als ob du keine Ahnung hast und dann durch deine FĂ€higkeiten auftrumpfst?! Na, weil ganz ehrlich:


Du könntest locker den Boden aufwischen mit den Karate LeutenđŸ§č.

Wenn die dir zu Nahe kommen und dich anfassen, dann können sie sich auf was gefasst machen. Also, lieber so tun, als ob ich ein AnfĂ€nger bin, die werden sich schon noch wundern. ;-D Ich packte also meinen weißen Gurt, gepaart mit einer großen Packung Hochmut ein.


Am Donnerstagnachmittag konnte ich es kaum erwarten, dass der Donnerstagabend kommt, denn ich wollte mit den Karate Leuten den Boden aufwischen, das wird ein Spaß. Die werden mich sehen und denken. was ist das fĂŒr ein armer kleiner Junge und dann werde ich ihnen zeigen, wer der King 👑 ist.


Mit der ganzen Tasche voll Hochmut fuhr ich mit meinem Kumpel Kevin zum Karatetraining. Nachdem wir das Auto geparkt hatten und vor der Halle ankamen, sahen wir von weitem ein paar Gestalten mit Sporttaschen vor der Turnhalle stehen. Wir guckten uns an und wussten: Hier waren wir richtig. Wir gingen zu den Gestalten und suchten nach Herrn Witkop, der dann sagte: "Jungs, beim Karate bin ich Heiko." Wir gaben den umstehenden Gestalten ebenfalls freundlich die Hand und stellten uns vor.


Voller Spannung suchte ich den Trainer von Heiko. Ich konnte ihn nicht finden, denn da standen nur kleine zierliche Leute. Dann stellte Heiko uns den Mann vor, von dem er gelernt hatte, seinen Mentor: Teddy.


Teddy 🧾 war so groß wie ein abgebrochener Zwerg.

Teddy trug Birkenstockpuschen, eine amerikanische Jeans, mit einem GĂŒrtel, der vorne mit einer runden silbernen Schnalle zugemacht war, auf der ein Pferd abgebildet war, hatte ein Hemd, darĂŒber eine karierte HolzfĂ€llerjacke und rauchte Zigarillo. 🚬


Ein Mann, wie aus einem Western. Von weitem betrachtet schien er nicht sehr charismatisch, aber als ich ihm die Hand gab und in die Augen schaute, konnte ich ein Funkeln erkennen. Aus seinen Augen schien Weisheit zu leuchten. 👀


Von all dem konnte ich nicht wirklich viel wahrnehmen, denn in meinen Gedanken hieß es ja: “Ich werde mit euch den Boden aufwischen.” Bei Teddy war ich mir da nicht mehr ganz so sicher, denn welcher normale Mensch zog sich an, wie eine Mischung aus Cowboy und HolzfĂ€ller?! :-D


Wir gingen in die Umkleidekabine, zogen uns um und ich zog demonstrativ meinen weißen Gurt heraus und band ihn mir um meinen Anzug (Gi). Als Teddy seine HolzfĂ€llerjacke und sein Hemd auszog, lugte ich heimlich hinĂŒber und staunte nicht schlecht! Der Mann war mindestens 50 Jahre alt und sah fitter aus, als die meisten 20-JĂ€hrigen!


Wir gingen in die kleine Turnhalle und bauten die Matten auf, das kannte ich bereits vom Judo. Ich wunderte mich schon ein bisschen, denn wir wollten doch Karate machen, so ein bisschen schlagen und treten?!


Naja, ich sollte schon bald erfahren, warum wir Matten aufgebaut haben :-D đŸ€Ż:

Nachdem die Matten lagen versammelten wir uns: Teddy stellte sich auf die Fensterseite, wir auf die TĂŒrseite, nach GĂŒrtelfarben angeordnet (dazu spĂ€ter mehr). Er nickte kurz und los gings. Wir begannen mit dem AufwĂ€rmen, so Ă€hnlich, wie ich es auch vom Judo kannte: kleine Übungen und Gott sei Dank, ohne in der Runde zu laufen! Das fand ich bei jedem Training so Ă€tzend und dachte mir immer nur: “Hast du dir keine Gedanken vorher gemacht, kennst du keine guten AufwĂ€rmĂŒbungen, warum sollen wir einfach nur stumpf in der Runde laufen?!”


Als wir mit dem AufwĂ€rmen fertig waren, stellten wir uns wieder auf, dieses Mal umgekehrt: Teddy auf der TĂŒrseite, wir auf der Fensterseite. Teddy sagte: “Wir machen jetzt Selbstverteidigung.” Ich dachte: “Ja, jetzt kann ich es euch zeigen, Zeit den Boden aufzuwischen.” Und dann sprach Teddy die magischen Worte: “Ich brauche einen Freiwilligen.” Ich war sofort bereit und meldete mich. Er lachte freundlich und sagte: “Wir sind hier nicht in der Schule, du brauchst dich hier nicht melden, komm einfach nach vorne.”


Ich ging nach vorne und stand vor ihm auf den Matten, mit meinem weißen Anzug und meinem umgeschnallten weißen Gurt. Ich war fĂŒr jeden Kampf bereit, denn schließlich hatte ich 5 Jahre Erfahrung als Judoka. Na gut, ich hatte keinen schwarzen Gurt um, aber immerhin einen blauen (zumindest wusste ich das, ich trug ja den weißen). Was mich damals stutzig hĂ€tte machen sollen, war, dass Teddy einen schwarzen Gurt mit einem kleinen roten Streifen in der Mitte um hatte, machte es aber in dem Moment nicht. (zu der Bedeutung spĂ€ter mehr)



Dann sagte Teddy: “Greif mal nach meinem Handgelenk đŸ€š.”

Und genau das tat ich, zumindest versuchte ich es. Als meine Hand sein Handgelenk berĂŒhrte und ich gerade fest zu drĂŒcken wollte, um ihm meine Kraft zu demonstrieren, passierte auf einmal etwas fĂŒr mich völlig unvorhergesehenes.


Teddy bewegte sich minimal und ich spĂŒrte einen sehr starken Schmerz in meinem Gelenk und meinem Unterarm. Es war ein GefĂŒhl, als ob mein Gelenk kurz davor stand durchzubrechen und gleichzeitig meine Knochen in meinem Unterarm aneinander geschoben wurden, so als ob meinen Knochen die Position in meinem Unterarm nicht mehr gefallen wĂŒrde. Ich hatte das GefĂŒhl: WĂŒrde er nur noch einen Millimeter weiter gehen, dann wĂŒrde mein ganzer Arm auseinanderbrechen und ich könnte ihn nie wieder benutzen.


SpĂ€ter durfte ich erfahren: genau dieser eine Millimeter machte den Unterschied zwischen Spaß und Todernst, zwischen wir spielen mal und Krankenhaus. 🚑

Meine Gesundheit lag komplett in Teddys Hand.


Und durch genau diese Hand wurde ich dazu gebracht einzuknicken und fand mich vor Teddy kniend auf den Matten wieder, mit nur einem Gedanken und schmerzverzerrtem Gesicht: “Ahhhhh, das tut sooo wehh! Scheiße, mein Arm fliegt gleich auseinander.”


Was ich damals nicht wusste: ich hing in einem sogenannten Hebel drinnen. Der dafĂŒr gedacht war, Angreifer so kampfunfĂ€hig zu machen, dass sie nicht mehr zugreifen konnten.

(Und das obwohl ich vom Judo dachte: ich kenne alle Hebel)


WĂ€hrend ich also mit schmerzverzerrtem Gesicht vor Teddy kniete, gefangen in einem Hebel, lockerte er den Griff ein bisschen, nur minimal.


Und aus meinem schmerzverzerrtem Gesicht wurde ein breites Grinsen. :-)


Mein Gedankengang war ungefÀhr wie folgt:

  1. Kenn ich schon, weiß ich schon, kann ich schon: ich wische den Boden mit euch auf


  2. Im Hebel: Ahhhhh, das tut sooo wehh! Scheiße, mein Arm fliegt gleich auseinander.

  3. Krass, so einen Schmerz habe ich noch nie in meinem Leben gefĂŒhlt!

  4. Kniend: Ich habe keinen Plan, was da gerade abgegangen ist, aber das will ich auch können!!

  5. Wenn er das kann, dann kann ich das auch lernen!!!


Das Beste daran ist folgendes: Wenn ich es so schreibe, hört es sich an, als ob der ganze Prozess mindestens 3 Minuten lang war. Auf der Matte dauerte das alles höchstens 3 Sekunden.


Ich schaute ihn aus einem breiten Grinsen an und genau in dem Moment traf ich eine Entscheidung, die den Lauf meiner nĂ€chsten 5 Jahre maßgeblich bestimmen sollte:


Ich will alles von diesem Mann lernen!


Und genau das tat ich. Er nahm mich unter seine Fittiche und brachte mir alles bei, von den Grundlagen: wie ich richtig stehe, ĂŒber den richtigen Einsatz der HĂŒfte beim Treten, bis zu den heiß geliebten Hebeln. Wir fuhren gemeinsam auf die LehrgĂ€nge und unterhielten uns ĂŒber Gott und die Welt und Teddys Leben. Und Teddy hat ein spannendes Leben gefĂŒhrt. Egal, ob er mir erzĂ€hlte, wie er mit dem Motorrad durch Skandinavien gefahren ist, oder eine Spezialeinheit beim MilitĂ€r trainiert hat, das, was Teddy zu erzĂ€hlen hatte, war immer spannend.


Danke Teddy!! Und die Karate Gemeinschaft ist eine absolut freundliche und zuvorkommende Community! #CommunityLove


Teddy hatte es geschafft, mein gesamtes Weltbild innerhalb von 3 Sekunden auf den Kopf zu stellen. đŸ˜”

Er war fĂŒr mich wie ein Magier, der zaubern konnte. Er war Dumbledore und ich durfte Harry Potter spielen.


Danke Teddy, ich kam nie dazu, dir richtig Danke zu sagen: danke Andreas Modl!


Vielleicht hast du auch schon mal so einen Menschen getroffen, von dem du so beeindruckt bist, dass du denkst: von dem will ich alles lernen!?


Hier kannst du Teddy mal in Action sehen und sehen, wie ein Hebel, selbst große, scheinbar ĂŒberlegene Menschen, einfach zu Boden zwingen kann:





Eines der schönen Dinge, die ich festgestellt habe ist: je Ă€lter ich werde, desto mehr weiß ich die Zeit mit meinen Mentoren zu schĂ€tzen.


Die Bedeutung hinter den 3 Sekunden


Heute beschreiben diese beiden SĂ€tze von oben Bilder mit Bedeutungen, die mir damals verschlossen geblieben sind:


WĂ€hrend ich also mit schmerzverzerrtem Gesicht vor Teddy kniete, gefangen in einem Hebel, lockerte er den Griff ein bisschen, nur minimal.


Und aus meinem schmerzverzerrtem Gesicht wurde ein breites Grinsen. :-)


Diese beiden SĂ€tze beschreiben die 3 Sekunden, die mein Weltbild fĂŒr immer auf den Kopf gestellt haben.


1. Schmerz


Mein schmerzverzerrtes Gesicht steht fĂŒr einen Schmerz.

Was ist ein Schmerz? Die beste Definition, die ich gefunden habe, lautet:


Schmerz ist eine komplexe, unangenehme Sinnes- und GefĂŒhlsempfindung, die als Warnsignal dienen kann.


Hört sich super kompliziert an, nehmen wir das mal StĂŒck fĂŒr StĂŒck auseinander:

(wenn dich die Herleitung weniger interessiert, lies gerne beim Pfeil âžĄïž weiter)


Nehmen wir diese Definition fĂŒr Schmerz mal auseinander, besteht sie aus 3 Teilen:

  1. eine komplexe, unangenehme Empfindung

  2. von den Sinnen und GefĂŒhlen,

  3. die als Warnsignal dienen kann.


Zum ersten Punkt: komplexe, unangenehme Empfindung

Empfindung = ein körperlicher Reflex

komplex = schwer zu durchschauen

unangenehm = eine negative Empfindung auslösend


Schmerz ist also, vereinfacht gesagt, ein körperlicher Reflex, der schwer zu durchschauen ist und etwas Negatives auslöst. (wir bringen die ganzen Definitionen spÀter zusammen)


Zum zweiten Punkt: Sinne und GefĂŒhle

Sinne = Wahrnehmung: Es sind 5 Sinne bekannt: sehen, hören, tasten, riechen, schmecken

GefĂŒhle = spĂŒrbare Interpretation von deiner körperlichen Verfassung (wie ist dein Körper drauf)


Sinne und GefĂŒhle sind also, vereinfacht gesagt: die Wahrnehmung, die anschließend interpretiert wird. (interpretiert = der Wahrnehmung wird eine Bedeutung zugeschrieben)


Erster und zweiter Punkt kombiniert:

Der schwer zu durchschauende körperliche Reflex löst etwas Negatives aus

dabei wird die Wahrnehmung interpretiert ( = dem Sinn wird eine Bedeutung zugeschrieben)


Zum dritten Punkt: Warnsignal

Ein Warnsignal ist auf eine Gefahr hinweisendes Signal

Gefahr = die Möglichkeit, dass ein Schaden eintritt

Signal = ein Zeichen mit einer bestimmten Bedeutung


Vereinfacht gesagt ist ein Warnsignal also ein Zeichen mit der Bedeutung, dass ein Schaden eintreten könnte.


Erster, zweiter und dritter Punkt kombiniert:

Der schwer zu durchschauende körperliche Reflex löst etwas Negatives aus

dabei wird die Wahrnehmung interpretiert ( = dem Sinn wird eine Bedeutung zugeschrieben)

die Bedeutung ist, dass ein Schaden eintreten könnte


âžĄïž Schmerz ist also

  1. ein schwer zu durchschauender ( = komplexer) körperlicher, unangenehmer Reflex,

  2. durch den ein Schaden eintreten könnte.

Schmerz = ein komplexer, körperlicher, unangenehmer Reflex, durch den ein Schaden eintreten könnte


So wie bei mir, als ich im Hebel drinnen hing:

  1. Ich schrie innerlich auf, weil mein Körper einen unangenehmen Reflex hatte und

  2. ich dachte, mein Arm könnte brechen.


Bevor wir zur 2. Metapher kommen, eine kurze Frage:


Kennst du Menschen, die, sobald sie Schmerz spĂŒren, weil etwas nicht so gelaufen ist, wie sie es sich vorgestellt haben, innerlich aufschreien, weil sie Angst haben, etwas an ihnen könnte brechen?! đŸ˜±

Ich gehörte frĂŒher zu den Menschen dazu, die, wenn etwas nicht geklappt hat, Schmerzen gespĂŒrt haben.

Wenn ich Schmerzen gespĂŒrt habe, fĂŒhlte ich mich meistens wie auf dem Boden.


Genau, wie als ich im Hebel drinnen hing und ich unter Schmerzen einknickte und kniend vor Teddy hockte.


Und das bringt uns zur zweiten Metapher:

Ich kniete vor Teddy.


2. kniend


Ist dir schon mal aufgefallen, dass es Leute gibt, die unter Schmerzen einknicken?!

Die Leute, die unter der Last des Schmerzes einknicken?!


Ich glaube, wir alle erleben Schmerzen in unserem Leben. Wir alle reagieren auch mal körperlich auf eine bestimmte Situation.


Dabei gibt es Leute, die dann liegen bleiben und es gibt Leute, die aufstehen.


Von außen betrachtet, stellt sich eine Frage fĂŒr mich beim Schmerz: Nicht, ob ich aufstehe, sondern: Wie schnell kann ich aufstehen?


Wie schnell wird aus meinem schmerzverzerrten Gesicht ein breites Grinsen?


Ein großer Teil wird von meiner Gedankenwelt bestimmt. Wie schnell kann ich von der ersten Gedankenstufe auf die fĂŒnfte kommen?! Meine Gedanken in der Turnhalle und auf der Matte hörten sich ungefĂ€hr so an:


  1. Kenn ich schon, weiß ich schon, kann ich schon: ich wische den Boden mit euch auf


  2. Im Hebel: Ahhhhh, das tut sooo wehh! Scheiße, mein Arm fliegt gleich auseinander.

  3. Krass, so einen Schmerz habe ich noch nie in meinem Leben gefĂŒhlt!

  4. Kniend: Ich habe keinen Plan, was da gerade abgegangen ist, aber das will ich auch können!!

  5. Wenn er das kann, dann kann ich das auch lernen!!!


Kommen wir zur dritten Metapher:

Ich war in einem Hebel drinnen


Wenn er das kann, dann kann ich das auch lernen!!! 💡

3. Hebel


Was ist ein Hebel?

Die beste Definition, die ich kenne, ist von Alex Hormozi:

leverage = the difference between input and output in a system

Hebel = Der Unterschied zwischen Eingabe und Ausgabe in einem System


Ein großer Hebel, bedeutet demnach: mit minimaler Eingabe maximale Ausgabe, also:

mit minimalem Aufwand maximales Ergebnis


Einer der HauptgrĂŒnde, warum ich den Gedanken hatte: ich will alles von Teddy lernen, war, dass die Bewegungen sich bei ihm so leicht angefĂŒhlt haben und er mit einer kleinen Bewegung mich hat einknicken lassen.

Er hat mit minimalem Aufwand ein maximales Ergebnis erzielt.


WofĂŒr ich beim Judo direkten Körperkontakt brauchte, jemanden fest greifen musste und dann mit Technik und Kraft sein Gleichgewicht brechen musste, um ihn dann zu werfen und auf den Boden zu befördern,


brauchte Teddy nur 3 Sekunden und ich kniete vor ihm.


Diese 3 Sekunden haben mein ganzes Weltbild auf den Kopf gestellt, denn danach wollte ich alles von Teddy lernen.


Um das, was wir gerade in der Theorie ausgearbeitet haben, in der Praxis zu sehen, gibt es hier noch ein kurzes 28 Sekunden Video von Teddys Wendigkeit und Schnelligkeit mit einem Ende zum Lachen 🙂:



Die Leichtigkeit bringt die Schnelligkeit. 💹

Nach dem Anschauen dieses Videos entsteht in mir der sehnliche Wunsch nach einem krassen Mentor. Am besten in verschiedenen Lebensbereichen. Die Frage ist:


Wie finde ich einen krassen Mentor?


Dieser Part unterteilt sich in 2 Teile: Mindset und Taktik.

Im ersten Teil erklĂ€re ich das Mindset, das ich damals hatte, ohne, dass es mir bewusst war und anschließende werden wir taktisch. Ich teile mit dir 3 Taktiken, die mir helfen, meine Mentoren zu gewinnen. (Vielleicht helfen sie dir auch)


Mindset, um einen Mentor zu gewinnen (3 Punkte)


Mindset ist fĂŒr mich die geistige Einstellung. Also die Beantwortung der Frage von: Wie bist du eingestellt?!


1. Ich glaube, ein guter Mentor hat die FĂ€higkeit, Neugier zu erwecken. Das hat Teddy auf jeden Fall bei mir geschafft. Er hat sein kleines KunststĂŒck aufgefĂŒhrt und ich war begeistert. Aus diesem Grund meine erste Empfehlung: Sei wie ein kleines Kind: sei neugierig. Halte die Augen offen fĂŒr Menschen, die KunststĂŒcke können, die du lernen willst.

2. Weiter oben schrieb ich von den Gurtfarben, die es in der Kampfkunst gibt. Mit der GĂŒrtelfarbe werden die Level angezeigt. Je nĂ€her der Gurt zu weiß ist, desto niedriger ist er. Je nĂ€her der Gurt zu schwarz ist, desto höher ist er. Den Tipp, den ich mir selber gegeben hĂ€tte, wĂ€re: Kenne deine Gurtfarbe (Level):



HĂ€tte ich damals mehr Ahnung von den Levels der Kampfkunst gehabt, so hĂ€tte ich erkannt, dass der schwarze Gurt mit dem roten Streifen in der Mitte bedeutet, dass Teddy einen Großmeister Status hat. Einen Großmeister Status hast du bei dem Karate, in dem ich war, erst dann erhalten, wenn du einer der besten auf der Welt warst. Wenn ich gewusst hĂ€tte, mit wem ich es zu tun habe, hĂ€tte ich wahrscheinlich ein bisschen weniger an Boden aufwischen đŸ§č gedacht ;-)


GrundsÀtzlich bin ich kein Freund von hierarchischen Abstufungen.

Diese Level haben allerdings einen Vorteil: ich kann leichter erkennen, bei wem ich mehr rede und bei wem ich besser mehr zuhören sollte.


Denn, wie ich beim Aufstieg der GĂŒrtelfarben feststellte, lag der Unterschied zwischen einem Meister und einem Großmeister in einem Zeitraum von ca. 10 Jahren. Der Großmeister hatte meist 10 Jahre mehr Erfahrung als der Meister (schwarz Gurt). Und fĂŒr einen Meister Status benötigt man ca. 5 Jahre konsequentes Training. Diese Erfahrung brachte eine Sache mit sich: PrĂ€zision. HĂ€tte Teddy sich nur einen Millimeter weiter bewegt, wĂ€re es mit meinem Arm vorbei gewesen und an diese PrĂ€zision und Feinheiten tastete ich mich langsam in meinem Training heran.


Merke also, Ernesto: PrĂ€zision, durch ĂŒben, ĂŒben, ĂŒben.

Wenn du mal wieder ungeduldig sein solltest: HĂ€ng einfach noch mal 10 Jahre dran :-D



3. Ich glaube an das Prinzip von: Be - Do - Have - Share. (Sein - Tun - Haben - Teilen)

Bedeutet: sei die Person, tue die Dinge, die dir ermöglichen die Dinge zu besitzen und dann gib sie weiter.


In diesem konkreten Fall: In den 3 Sekunden auf der Matte wurde aus Ernesto dem Großkotz, Ernesto der SchĂŒler (Be). Ich trainierte in den kommenden 5 Jahren wie ein Irrer (Do), dadurch besaß ich die FĂ€higkeit auch zu schlagen, zu treten und schließlich zu hebeln (Have) und ganz natĂŒrlich kamen Leute zu mir und fragten mich Fragen, wie ich den andere so leicht auf die Knie bringen konnte. Weil sie das KunststĂŒck gesehen haben, das fĂŒr mich mittlerweile kein KunststĂŒck mehr war, nachdem ich das hunderte Male geĂŒbt hatte :-D, also gab ich die Techniken so gut, wie ich konnte weiter (Share).


Ein anderer Mentor von mir drĂŒckt es wie folgt aus:


nicht ❌ geben und nehmen,

sondern: ✅ geben und vermehren.


Wenn ich mir einen Tipp geben könnte, dann ist es dieser: Öffne TĂŒren fĂŒr andere: Schaue zurĂŒck und sei du die Person, die fĂŒr andere Menschen TĂŒren aufmacht.


Und eines Tages bist du der wandelnde Beweis dafĂŒr, dass du durch unzĂ€hlige TĂŒren durchgegangen bist und noch mehr TĂŒren aufgehalten hast. 👐

Denn ich glaube, was einen Mentor wirklich erfolgreich macht ist, wenn sein Wissen durch seinen SchĂŒler an einen anderen SchĂŒler weitergegeben wird. (quasi Generational Knowledge Transfer = GenerationsĂŒbergreifende Wissensweitergabe)


Meine Überzeugung ist: Jeder kann ein Mentor sein. Denn es gibt immer einen Bereich, in dem du mehr weißt, als die andere Person.


Wenn du weißt, welche Gurtfarbe du hast, bring denen unter dir deine KunststĂŒcke bei.


Ein super Spruch dazu von meinem Mentor: each one - teach one.

Jeder einzelne - lehre eine Person.


So viel zum Mindset, kommen wir jetzt zu dem praktischen, taktischen Teil:


Taktik, um einen Mentor zu gewinnen


Ich halte es super einfach, einen Mentor zu gewinnen, fĂŒr mich gibt es 3 Wege, einen Mentor zu finden.


Bevor ich die Teile ein wichtiger Spruch, den ich damals gerne gehört, gewusst und danach gelebt hÀtte:


Akzeptiere keinen Mentor, der einen kleineren Traum fĂŒr dich hat, als du selbst. ‌

3 Wege einen Mentor zu finden:


Vorher die wichtigste Frage: warum einen Mentor?!


Ich finde dieses Zitat drĂŒckt den Grund perfekt aus:

Wer schnell gehen will, geht alleine. - Wer weit gehen will, geht gemeinsam.


Hier also die 3 Wege einen Mentor zu finden:


1. Ich wĂŒrde mit einem virtuellen Mentor starten. Denn ein virtueller Mentor kann in der heutigen Zeit komplett kostenfrei sein. Ich habe Mentoren, von denen ich Videos schaue, um zu lernen, wie sie einen Skill (die FĂ€higkeit / Fertigkeit), die ich lernen möchte, angehen wĂŒrden. Und ich lese BĂŒcher von Mentoren.


2. Personen, die ich kenne: warm Reachout

Ich kann in meinem Umfeld fragen: wer kennt jemanden, der diese eine Sache gemeistert hat? Ich habe festgestellt: je spezifischer, genauer ich meine Frage stelle, desto leichter ist es jemanden kennen zu lernen, der / die mir eine Richtung zeigen kann, um meinen nÀchsten Skill zu erlernen. Oder zu sagen, was ich besser nicht machen sollte und wovon ich mehr machen sollte.



3. Personen, die ich nicht kenne: cold Reachout

Die Frage, die ich mir damals gestellt hÀtte, wÀre folgende:

Ich kann doch nicht einfach fremde Leute anschreiben?!


Dazu eine Geschichte, wie einfach es sein kann und wie ich alles vermasselt habe 😏:


Vor einigen Jahren habe ich einen tollen Podcast von einem meiner Mentoren gehört. Er hat in dem Podcast einen Multimillionen Unternehmer interviewt. Ich fand ihn so beeindruckend, dass ich dachte: wie cool wÀre es, wenn er mein Mentor wÀre!

Also schrieb ich ihn einfach ĂŒber Instagram an. Und er antwortete tatsĂ€chlich. Er flog die Woche ĂŒber in die USA und sagte, er komme am Wochenende wieder. Wir vereinbarten ein Treffen am Flughafen und ich war super aufgeregt. Ich wusste seinen Lieblingsverein, also kaufte ich mit meinem Kumpel vorher eine Fahne und ich lief mit dieser Fahne vor ihm her (vollkommener Weirdo :-D)


Als wir am Tisch saßen, war ich heilfroh, dass mein Kumpel dabei war, denn ich kriegte kein Wort heraus. Ich hatte frĂŒher bei erfolgreichen Menschen hĂ€ufiger das GefĂŒhl: ich wĂŒrde alles faken. (Und wenn ich heute zurĂŒckschaue, muss ich zugeben: ich hatte keine Ahnung, was ich die meiste Zeit tat. Das GefĂŒhl war absolut berechtigt.)


Nach dem GesprĂ€ch, kurz vor der Verabschiedung, nahm ich all meinen Mut zusammen und fragte ihn: Willst du mein Mentor sein? Und er sagte: Ja. (Ich war vollkommen baff!!) Wir vereinbarten, dass wir einmal pro Woche 15 Minuten telefonieren wĂŒrden.


Bei meinem ersten Call, war ich super aufgeregt: ich bereitete den Call genau vor, war 15 Minuten vorher bereits am Handy und nahm direkt beim ersten Klingeln ab. Die 15 Minuten waren fĂŒr mich vollgepackt mit krassem Wissen und ich hatte einen großen Aha - Moment. Whaooo, freute ich mich auf den zweiten Call.


Nur war da immer ein leichtes GefĂŒhl von: das hast du eigentlich nicht verdient. Wer bist du schon, dass ein MultimillionĂ€r mit dir Kontakt aufnimmt?!


Am Tag des zweiten Calls wurde ich damals mit meinem Businesspartner nach Österreich zu einem Kunden eingeflogen und ich hatte so viel zu organisieren, zumindest fĂŒhlte es sich damals so an. (Heute lache ich ĂŒber das bisschen und weiß: mir fehlten einfach nur die richtigen Systeme und Prozesse, die mich easy mit Stress umgehen lassen bei gleichzeitigem hohen Output)

Und es kam, wie es kommen musste, ich verpasste den Termin mit meinem MultimillionĂ€rsmentor um 5 Minuten â˜č


Alles Schreiben half nichts: die Beziehung gab es danach nicht mehr.

Das war ein kurzer Erfolg.

Der Grund war mir damals nicht bewusst, heute schon:


Ich hatte wesentlich mehr VerliererGewohnheiten 👎, die gegen mich liefen, als GewinnerGewohnheiten 👍, die fĂŒr mich arbeiteten. đŸ€Šâ€â™‚ïž

HÀufiger sah mein Leben so aus: ich hatte kurzen Erfolg, der dann wieder eingebrochen ist. Die Erfolge hielten immer nur kurz an, wie Mikrowellen - Erfolge. Schnell fertig, aber hÀlt nicht besonders lange satt.


5 Beispiele aus meinem Leben fĂŒr Mikrowellen - Erfolge:


  • Fit und durchtrainiert, aber mĂŒde und hĂ€ufig ĂŒberfordert.

  • Umsatz - Achterbahn: von viel zu wenig, zu gar nichts, zu Absturz.

  • HĂŒbsche Frauen als meine Partnerin, aber maximal fĂŒr 1,5 Jahre.

  • Businesspartner fĂŒr 1 Jahr, mein hochkochendes Temperament, das meine Unwissenheit kaschieren sollte, machte alles kaputt.

  • Erfolgreiche Leute kamen plötzlich in mein Leben und ich hatte das GefĂŒhl, als sie mein wahres Gesicht erkannten, waren sie wieder weg.


Woran lag das?!

Ich hatte lange Zeit damit zu kÀmpfen. Und einer meiner Lieblingsgedanken war:


Ich durchschaue dich, ich kann dich lesen, nur du mich nicht.


Das Problem war nur: ich lag absolut daneben, es war genau anders herum: die erfolgreichen Leute durchschauten mich, aber ich sie nicht.


Innerlich spĂŒrte ich, dass ich fake. Meine ganzen Konzepte halfen mir nicht weiter. Ich spĂŒrte, dass ich den schnellen Erfolg aus der Mikrowelle wollte, anstatt einen schönen Steinofen zu bauen, Stein fĂŒr Stein und den mal richtig heiß zu brennen.


Denn so ein Steinofen hÀlt viel stÀrkere Temperaturen aus, als so eine olle Mikrowelle.

Nur dauert der Steinofen viel lÀnger.

Bei der Mikrowelle drĂŒcke ich einfach auf einen Knopf und 2 Minuten spĂ€ter ist das Gericht fertig.

Beim Steinofen habe ich wesentlich mehr Schritte:


  • Ich muss einen Ort aussuchen.

  • Am besten finde ich jemanden, der weiß, wie man einen Steinofen baut.

  • Dann muss ich das mit ihm zusammen planen.

  • Wir brauchen das gesamte Material: feuerfester Beton, Steine und Mörtel, 


  • Das Material kostet Geld, ich muss also vorher investieren, bevor ich das Ergebnis habe.


Mir fehlte es an Bereitschaft: ich war nicht bereit, einige Jahre gezielt in mich zu investieren und die Muster aufzudecken, die mich wirklich zurĂŒckhielten.


Das Leben schickte mir scheinbar immer wieder dieselben Herausforderungen, nur mit anderen Gesichtern... 🧐

Mir fiel es schwer, erfolgreiche Menschen fĂŒr mich zu gewinnen und eine starke Beziehung zu ihnen aufzubauen.


Der oberflÀchliche Grund war: ich war nicht ehrlich.

Nur lag unter der OberflÀche ein ganzes Geflecht an Mustern, wie Unkraut, das tief verwurzelt in der Erde steckt.


Denn ich war vor allem zu einer Person nicht ehrlich: ich lĂŒgte mir selbst in die Tasche: ich gab vor, erfolgreicher zu sein, als ich bin. Ich lebte nach dem Spruch: fake it till you make it, anstatt: work until you succeed.


Ich wollte schnell passive Einnahmen und am Strand liegend von ĂŒberall aus der Welt aus arbeiten. Ich war auch bereit dafĂŒr zu arbeiten. Nur halt nicht mal 5 Jahre am StĂŒck, sondern eher so ein halbes, bis ein Jahr. Ein Jahr war fĂŒr mich damals eine super lange Zeit.


Der Hauptgrund fĂŒr meine Ungeduld und der daraus resultierenden UnfĂ€higkeit starke Beziehungen zu Erfolgspersönlichkeiten aufzubauen, wĂŒrde ich heute wie folgt beschreiben:


Ich hatte nichts von Wert zu geben.


Zumindest war ich davon vollkommen ĂŒberzeugt. Aus dem Grund suchte ich mir auch immer Menschen, denen ich helfen konnte. Menschen, die von mir lernten. Nicht nur, weil ich ein großes Herz habe, sondern auch, weil ich mich besser fĂŒhlen wollte. 99% meines Umfeldes waren Menschen, denen ich 80% der Zeit etwas beibrachte und nicht Menschen, von denen ich lernte.


Es gab vielleicht mal 1 Teddy in meinem Leben, aber dann hörte es auch schon auf.


Mein Gedanke war: Ich hatte nichts zu geben.


Nur stimmte das nicht ganz. Ich hatte schon etwas zu geben, aber ich schĂ€tzte den Wert, den ich geben konnte, völlig falsch ein. Ich verhielt mich gegenĂŒber meinem Umfeld wie ein Großmeister mit schwarz-rotem Gurt und sie feierten mich auch wie einen Großmeister.


Sobald ich dann Menschen traf, die mir super viel hĂ€tten beibringen können, verhielt ich mich weiter wie ein Großmeister, obwohl ich maximal einen Gelbgurt (AnfĂ€nger - Level) umhatte. Ich belehrte sie, gab ihnen Tipps, wie sie ihr Business optimieren konnten, obwohl ich selbst kein erfolgreiches Business aufgebaut hatte. Ich coachte jeden (zumindest in meinem Kopf), ich hatte immer eine Lösung parat, vollkommen egal, wer mir gegenĂŒber stand.


Die Menschen, die mir ganz andere TĂŒren hĂ€tten öffnen können, durchschauten meine Unwissenheit natĂŒrlich. Ich merkte davon nichts. Je mehr ich redete, desto mehr fĂŒhlte ich mich wie der Großmeister.


Die tatsĂ€chlichen Großmeister, mit ĂŒber 5, 10, 20 Jahren Erfahrung in ihrem Bereich, stellten mir einfach nur Fragen. Je mehr Fragen sie mir stellten, desto mehr lernten sie ĂŒber mich, desto klarer deckten sie StĂŒck fĂŒr StĂŒck alle meine LĂŒcken auf, die ich kaschieren wollte. Je weniger lernte ich von ihnen. Bis sie wussten: der redet mehr, als dass er zuhört.


→ Mit dir verschwende ich nur meine Zeit, also verbringe ich lieber Zeit mit anderen Menschen, bei denen ich das GefĂŒhl habe, sie wollen etwas lernen.


Heute wĂŒrde ich mir raten: Kenne deinen Gurt.

Und fĂŒr einen Geheimtipp: Trage einen Weiß Gurt.


Denn die Person, die SchĂŒler in jeder Situation sein kann, wird am meisten lernen. 📖

Heute arbeite ich gerne mit Menschen zusammen, die wesentlich erfolgreicher sind als ich. Denn einige Großmeister in ihrem Bereich sehen mich und erkennen ihre frĂŒhere Version in mir wieder und denken sich: der könnte es schaffen. Der ist wie ich und je mehr sie mich kennenlernen, desto mehr erkennen sie: der trĂ€gt Tag fĂŒr Tag seinen Weiß Gurt, nimmt Feedback blitzschnell an und hat damit eine unglaubliche Wachstumsgeschwindigkeit.


Heute ist mir bewusst:

“Im richtigen Raum braucht es nur 3 Sekunden, um dein Leben in eine komplett neue Richtung zu lenken.”


Nur stoße ich bei der schnellen Wachstumsgeschwindigkeit auf eine andere Herausforderung: Ich fĂŒhle mich super schnell wohl in bestimmten RĂ€umen, denn ich bin der, den sie fragen. Ich bin der, der anderen Menschen TĂŒren aufmacht. Ich bin der, der die meiste Zeit gelobt wird.


Wenn solch eine Situation eintrifft, dann weiß ich mittlerweile: Es ist Zeit fĂŒr mich, den Raum zu wechseln und in einen Raum zu gehen, wo ich nicht als Großmeister wahrgenommen werde, sondern als SchĂŒler, mit einem weiß Gurt.


Wenn das doch genauso einfach in der Praxis wÀre, wie es sich beim Schreiben anhört :-D


→ Warum fĂŒhle ich mich so wohl in RĂ€umen, wo ich als Großmeister gefeiert werde und wie komme ich aus solchen RĂ€umen heraus?!


In RĂ€umen, in denen ich als Großmeister gefeiert werde, habe ich Sicherheit. Genau die Sicherheit, fĂŒr die ich ja eine lange Zeit gearbeitet habe, als ich sie scheinbar nicht hatte. Also warum sollte ich dann wieder raus gehen ins Abenteuer?


Draußen wartet der Schmerz, der Schmerz des Wachstums.


Erinner dich nochmal an den Hebel, in dem ich drinnen hing in Kombination mit der Definition von Schmerz von oben: Der Hebel löste in mir einen Schmerz aus.


Schmerz ist ein komplexer, körperlicher, unangenehmer Reflex, durch den ein Schaden eintreten könnte


Also warum in Gottes Namen, sollte ich freiwillig rausgehen, wenn ich mich gerade wohl fĂŒhle in den RĂ€umen, in denen ich drinnen bin, wenn ich riskiere, es könnte ein Schaden eintreten?!


Dazu lass uns noch eine Ebene tiefer âŹ‡ïž gehen:


Ich wollte nicht aktiv durch den Prozess des Schmerzes gehen.

Sondern passiv, ich wartete auf Teddys, die in mein Leben kamen, um mir TĂŒren zu öffnen.


Aber selber losgehen und TĂŒren aufreißen?! Warum, ich fĂŒhlte mich doch wohl.

Klar, wollte ich mehr, aber wieso sollte ich aktiv dafĂŒr losgehen und dann auch 5 Jahre dran bleiben?!


Mein tieferer Grund, warum ich lange Zeit Angst hatte vor erfolgreichen Leuten:

Ich wollte eine Sache: ich wollte entdeckt werden.


Mein sehnlichster Wunsch war es, frĂŒher als Kind Geheimagent zu werden.


Wenn andere Leute James Bond gesehen haben, dann saßen sie im Kino und haben gelacht. Ich saß in dem Kinosessel und war hochkonzentriert, ich war voll fokussiert, ich war James Bond. Ich war Tom Cruise. Jede einzelne Szene fĂŒhlte ich in meinem Körper. Und die nĂ€chsten Tage dachte ich in jeder Situation darĂŒber nach: was wĂŒrde James Bond in der Situation machen?


Wie klettert ein Jackie Chan die Mauer hoch?! Wenn es zu einem Kampf kommt, wie reagiert Bruce Lee?!


Ich war in stĂ€ndiger Alarmbereitschaft und dadurch im dauerhaften Überlebensmodus, ohne es zu wissen.


Denn ich dachte eine Sache: Ich will entdeckt werden.

Und gleichzeitig, bei erfolgreichen Leuten: Ich darf nicht entdeckt werden.


Und ohne es zu wissen, bauten genau diese beiden gegensĂ€tzlichen Gedanken ein dauerhaftes Spannungsfeld in mir auf, das sich schließlich entlied.

(Das ist eine Story fĂŒr ein anderes Mal)


Sollte ich mal vergessen haben, wie ich es aus dem Spannungsfeld rausschaffte, höre ich mir diesen Teil der Podcastfolge an:


→ Link zur Podcastfolge (MIT Timestamp)


Denk dran:

Big dreams 🌌 happen when small steps đŸ€ compound 🌙.

Große TrĂ€ume werden RealitĂ€t, wenn kleine Schritte aufeinander aufbauen.


Dein Ernesto Fabiano

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